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Ein altes Problem der Milchwirtschaft: Die Bullenkälber.


Es ist ein vielbeschwiegenes Problem der Milchwirtschaft: Wohin mit den Bullenkälbern, die als Nachzucht für die eigene Milchkuhherde naturgemäß nicht in Betracht kommen? Normalerweise gehen sie sehr schnell zu spezialisierten Bullenmästern, wo sie ca. 20 Monate meist auf Spaltenböden mit Maissillage auf ihr Schlachtgewicht gemästet werden. Bei kleinrahmigen Milchkühen wie den Alten Rot- und Schwarz-Bunten, die einen hohen Fleischertrag auch bei voller Ausmast nicht erbringen werden, stellt sich das Problem noch schärfer und es wurde nicht selten nach dem „Herodes-Prinzip“ gelöst, eine Praxis, die bis ins Jahr 2000 von der EU zur Regulierung des Fleischmarktes auch noch prämiert wurde. Die Ökomelkburen versuchen das Dilemma auf eigene Weise zu mildern: mit einer sogenannten „muttergebundenen Kälberaufzucht“ bei der die Kälber von ihren Müttern und bei ganztägigem Weidegang getränkt werden. Das ist wirtschaftlich nicht leicht, denn die Milchleistung der Herde wird dabei natürlich zwischen Kalb und Molkerei geteilt. Und das Kalb hat den ersten Zugriff, von dem es gerne und ausgiebig Gebrauch macht. Aber diesen wirtschaftlichen Spielraum gewinnen die Ökomelkburen als Erzeuger einer echten Weidemilch aus ihren (verglichen mit der Hochleistungsmilchwirtschaft) aus ihren drastisch niedrigeren Futterkosten.

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