50er-Jahre-Schweine

Als die Deutschen infolge des Wirtschaftswunders nach magerem Fleisch verlangten, wurde die Schweinezucht diesem Wunsch mit Rassen gerecht, die magerer als ihre halbwilden Verwandten (Mangalitza, Turopolje) waren. Besonders repräsentativ für diese „Nachkriegsschweine“ ist das Deutsche Edelschwein, das auch den genetisch größten Teil der hier genutzten Herde ausmacht. Es ist weniger fett als die alten Rassen, aber keineswegs so ausgemagert wie die heutigen Stallhybriden, und robust genug für eine ganzjährige Freilandhaltung. Mit diesem Angebot füllen wir also die Lücke zwischen den fettreichen alten Rassen und den praktisch fettlosen modernen Hochleistungshybriden. Geschmacklich dürfte diese „goldene Mitte“ fast jedem zusagen.

Die Tiere stammen von einem niederbayerischen Vorzeigebetrieb aus dem Rottal, bei dem Haltung, Schlachtung, Zuschnitt und Verarbeitung der Tiere tatsächlich noch aus einer Hand kommen. Auf Tiertransporte wird völlig verzichtet: Die Schweine leben nicht nur ganzjährig auf den weitläufigen Weiden, sondern werden auch dort geschlachtet. Die Weideschlachtung von Schweinen ist deutschlandweit einzigartig. Jedes Quäntchen Stress, das nicht nur dem Wohl der Tiere, sondern auch deren Fleischqualität abträglich ist, wird dadurch vermieden. Am Tag der Schlachtung wird noch vor Sonnenaufgang ein mobiler Schlachtanhänger auf der Weide platziert. Die Schweine spazieren praktisch freiwillig hinein. So lässt sich zwar nicht genau steuern, welche Tiere geschlachtet werden, dafür aber der Stress für die Tiere minimieren, der nicht zuletzt einen hohen Tropfsaftverlust und zähes Fleisch bedingt.