Geschirr- und Handtücher
Leinen – die ureuropäische Naturfaser. Robust. Antibakteriell. Mottenfest.
Lange bevor die ersten Baumwollstoffe mit dem aufblühenden Welthandel als Luxusgegenstände aus Indien nach Europa kamen, wurden in unseren hiesigen gemäßigten Breitengraden die Fasern des Gemeinen Leins in einem höchst aufwendigen Prozess zu Garn gesponnen und sodann zu Textilien verwebt. Leinen ist als Bastfaser ausgesprochen robust, reißfest und zudem antibakteriell. Der Anbau und die Verarbeitung sind jedoch deutlich arbeitsintensiver als bei der aus unverbundenen Einzelfasern bestehenden Baumwolle, weswegen die Flachsfaser am Ende des 19. Jahrhunderts in der Textilindustrie fast vollständig durch aus den (Sub-)Tropen importierte Baumwolle verdrängt wurde. In Teilen Deutschlands (Vogelsberg, Oberlausitz) und Europas (Schweiz, vor allem im Emmental) haben sich das historisch gewachsene Wissen und die notwendigen Maschinen zum Anbau und zur Verarbeitung dieser ureuropäischen Naturfaser hingegen erhalten.