Linsen: Der Anbau dieser uralten, vor der Kartoffel im Alltag sehr wichtigen Nahrungspflanze ist aus Deutschland so gut wie verschwunden. Die Handelsware stammt fast vollständig aus der Türkei, Indien und China. Hier aber kommen Linsen von der Schwäbischen Alb, deren Wiedererscheinen wir einem der vielen bäuerlichen Querköpfe verdanken. Der Lauteracher Landwirt Woldemar Mammel suchte nach den Linsensorten, die seine Eltern bis in die Nachkriegszeit angebaut hatten - zwei speziell für die Boden- und Klimaverhältnisse der Schwäbischen Alb von Fritz Späth im frühen 20. Jahrhundert erzüchtete Varietäten. Seit etwa fünfzehn Jahren baut eine kleine Erzeugergemeinschaf Späths Alblinsen wieder an. Wir bringen die kleinere der beiden, weil sie mit ihrem höheren Schalenanteil mehr Geschmack und Nährstoffe und weniger Mehligkeit liefert. Sie muß nicht eingeweicht werden und begnügt sich mit einer Kochzeit von zwanzig Minuten. Eine „schnelle“ Linse also, aber eben auch eine delikate: mit ihrer ausgeprägt nussig-linsigen Note ist sie ein Universaltalent für alle denkbaren Linsengerichte. Ihre Stärke zeigt sie besonders bei Linsensalaten.