Artikelbeschreibung
Details
Seit Frühjahr 2004 erprobt die „Spreewälder Hirsemühle“ in Zusammenarbeit mit mehreren Bio-Landwirten auf einer Fläche von 80 Hektar wieder den praktischen Hirseanbau. Nach rund 100 Jahren der Nichtkultivierung kann die Wiedereinführung der ältesten einheimischen Kulturpflanzen in Deutschland heute als gelungen angesehen werden. Hirse enthält größtenteils Kohlehydrate, darüber hinaus Karotin (Gelbfärbung), Eiweiß (Glasigkeit) und Fett. Das enthaltene Öl besteht zu über 80 Prozent aus ungesättigten Fettsäuren. Hirse liefert Eisen- und Magnesium; in Sachen Eisen zählt sie zu den Spitzenreitern gegenüber anderen Getreidearten und liefert einen optimalen Beitrag für die Blutbildung. Fluor und Kieselsäure festigen die Haut, Haare, Knochen, Zähne und Nägel. Hirse erhöht die Funktion des Immunsystems, entgiftet den Körper und das Verdauungssystem und wirkt gegen Sodbrennen.
Den meisten Zeitgenossen ist sie, wenn überhaupt, nur noch aus der Fütterung von Wellensittichen und anderen Ziervögeln bekannt. „Hirse“ ist eine Sammelbezeichnung für kleinfrüchtiges Korngetreide und abgeleitet von einem indogermanischen Wort für „Sättigung, Nährung, Nahrhaftigkeit“. Als eine der am frühesten domestizierten Getreidearten wurde Hirse bereits vor 8.000 Jahren in der Mongolei und in Nordchina kultiviert; in Europa ist sie ab der ausgehenden Mittleren Bronzezeit belegt. Als mineralstoffreiches Nahrungsmittel war Hirse ab der Späten Bronzezeit, im Altertum und im Mittelalter Hauptgetreide - bis sie in der frühen Neuzeit von Mais (Südeuropa) und Kartoffeln (Mitteleuropa) verdrängt wurde. Gleichwohl war sie in Mitteleuropa (damals als „der Hirse“) noch bis ins 19. Jahrhundert verbreitet. In der südlichen Mark Brandenburg, wo die Rispenhirse erst seit dem 17./18. Jahrhundert angebaut wurde, gab es sie sogar bis zum Anfang des 20. Jahrhunderts, ebenso in sandigen Gebieten Pommerns, Posens, Thüringens und der unteren Donauländer. Ihr Stroh galt als gutes Tierfutter. Als das Hirsekorn in den 1990er Jahren wiederentdeckt wurde, dominierten Importe aus den USA sowie aus Kanada, China, Ungarn, Österreich und Rußland den Markt.
Ein im Jahr 2000 an der Berliner Humboldt-Universität aufgelegtes mehrjähriges Forschungsprojekt ergab, daß auf den einheimischen Sortenbestand („Lipa“ und „Bernburger Rispenhirse“) nur noch bedingt zurückgegriffen werden konnte. Dazu paßt, daß das „Hauslexikon” 1836 von notorischen Schwierigkeiten beim Anbau und bei der Ausweitung desselben berichtete und Hirse als ein Produkt „kleiner Wirtschaften” einstufte. In der Ukraine und in Rußland gibt es aber noch eine intensive Anbaupraxis und Züchtungstätigkeit von Rispenhirse. In Westrußland fand sich sogar ein auf Rispenhirse spezialisiertes Pflanzenzüchtungsinstitut, das exakt passende Sorten für mäßig temperierte Klimagebiete entwickelt, wie sie auch für Deutschland typisch sind. Dieses Institut stellte der Humboldt-Universität eine Kollektion von 25 verschiedenen Hirsevarietäten zur Verfügung, die auf Versuchsflächen und auf ausgewählten Ackerflächenparzellen von Bio-Bauern im Raum Berlin auf ihre Eignung für die hiesige Kultivierung getestet werden konnten. Die positiven Ergebnisse nach vier Jahren Versuchsanbau ergaben, daß ein großer Vorteil der osteuropäischen Rispenhirsetypen in den hervorragenden kulinarischen Korneigenschaften liegt. Im Gegensatz z. B. von Hirsekorn aus den USA oder auch aus Ungarn mit unakzeptabel langen Kochzeiten hatte das untersuchte Hirsekorn nur kurze bis mittlere Kochzeiten und einen sehr milden Geschmack. Nicht zuletzt auch darauf gründet die erfolgreiche Wiedereinführung der Hirse.
Den meisten Zeitgenossen ist sie, wenn überhaupt, nur noch aus der Fütterung von Wellensittichen und anderen Ziervögeln bekannt. „Hirse“ ist eine Sammelbezeichnung für kleinfrüchtiges Korngetreide und abgeleitet von einem indogermanischen Wort für „Sättigung, Nährung, Nahrhaftigkeit“. Als eine der am frühesten domestizierten Getreidearten wurde Hirse bereits vor 8.000 Jahren in der Mongolei und in Nordchina kultiviert; in Europa ist sie ab der ausgehenden Mittleren Bronzezeit belegt. Als mineralstoffreiches Nahrungsmittel war Hirse ab der Späten Bronzezeit, im Altertum und im Mittelalter Hauptgetreide - bis sie in der frühen Neuzeit von Mais (Südeuropa) und Kartoffeln (Mitteleuropa) verdrängt wurde. Gleichwohl war sie in Mitteleuropa (damals als „der Hirse“) noch bis ins 19. Jahrhundert verbreitet. In der südlichen Mark Brandenburg, wo die Rispenhirse erst seit dem 17./18. Jahrhundert angebaut wurde, gab es sie sogar bis zum Anfang des 20. Jahrhunderts, ebenso in sandigen Gebieten Pommerns, Posens, Thüringens und der unteren Donauländer. Ihr Stroh galt als gutes Tierfutter. Als das Hirsekorn in den 1990er Jahren wiederentdeckt wurde, dominierten Importe aus den USA sowie aus Kanada, China, Ungarn, Österreich und Rußland den Markt.
Ein im Jahr 2000 an der Berliner Humboldt-Universität aufgelegtes mehrjähriges Forschungsprojekt ergab, daß auf den einheimischen Sortenbestand („Lipa“ und „Bernburger Rispenhirse“) nur noch bedingt zurückgegriffen werden konnte. Dazu paßt, daß das „Hauslexikon” 1836 von notorischen Schwierigkeiten beim Anbau und bei der Ausweitung desselben berichtete und Hirse als ein Produkt „kleiner Wirtschaften” einstufte. In der Ukraine und in Rußland gibt es aber noch eine intensive Anbaupraxis und Züchtungstätigkeit von Rispenhirse. In Westrußland fand sich sogar ein auf Rispenhirse spezialisiertes Pflanzenzüchtungsinstitut, das exakt passende Sorten für mäßig temperierte Klimagebiete entwickelt, wie sie auch für Deutschland typisch sind. Dieses Institut stellte der Humboldt-Universität eine Kollektion von 25 verschiedenen Hirsevarietäten zur Verfügung, die auf Versuchsflächen und auf ausgewählten Ackerflächenparzellen von Bio-Bauern im Raum Berlin auf ihre Eignung für die hiesige Kultivierung getestet werden konnten. Die positiven Ergebnisse nach vier Jahren Versuchsanbau ergaben, daß ein großer Vorteil der osteuropäischen Rispenhirsetypen in den hervorragenden kulinarischen Korneigenschaften liegt. Im Gegensatz z. B. von Hirsekorn aus den USA oder auch aus Ungarn mit unakzeptabel langen Kochzeiten hatte das untersuchte Hirsekorn nur kurze bis mittlere Kochzeiten und einen sehr milden Geschmack. Nicht zuletzt auch darauf gründet die erfolgreiche Wiedereinführung der Hirse.
Erzeuger
Herkunft
Verantwortliches Lebensmittelunternehmen: Spreewälder Hirsemühle Inh. Jan Plessow Gewerbering 5 03099 Kolkwitz-Krieschow |
Nährwertangaben
Gesundheit
Energie 384 kJ / 1624 kcalFett 4,5 g
- davon gesättigte Fettsäuren 0,4 g
Kohlenhydrate: 72 g
- davon Zucker 1,3 g
Eiweiß: 11,9 g
Salz: < 0,03 g